Episode 53 – REACTIONS „Flowable“

Danke an Thomas Heinrichs von Miragon

Willkommen zur 53. Folge von processpitch – diesmal mit einer besonderen Reaction-Episode! Mirko und Thomas werfen einen Blick auf Flowable, analysieren ein migriertes BPMN-Modell und diskutieren, wo der Standard glänzt – und wo die Musik erst nach der Notation beginnt.


📌 Die Ausgangslage: Ein Camunda-Modell trifft auf Flowable

Ausgangspunkt ist ein Kreditkartenantrags-Prozess, ursprünglich in Camunda 7 modelliert und nach Flowable importiert. Schnell zeigt sich:

  • Layout-Probleme: Sequenzflüsse und Labels „tanzen“ wild umher – Schuld ist die Pixel-basierte Darstellung von BPMN-Modellen, die Tools unterschiedlich interpretieren.
  • Validierung light: Flowables Modeler prüft technische Ausführbarkeit (z. B. fehlende Delegates), aber keine stilistische Konsistenz (z. B. namenlose End-Events).
  • Tool-Tipp: Flowables „Leap“ hilft bei der Migration – doch Thomas kritisiert: „Es zeigt nur Inkompatibilitäten, aber keine Lösungen.“

⚡ Key Takeaways

  1. BPMN als gemeinsame Sprache – ja, aber…
    • Der Standard sorgt für Interoperabilität, doch sobald Engine-spezifische Erweiterungen (z. B. Camunda-HTTP-Connectors) ins Spiel kommen, wird’s proprietär.
    • Flowables Ansatz: Low-Code-Automatisierung über Service-Tasks mit OpenAPI-Anbindung – praktisch, aber kein Standard.
  2. CMMN: Der ungeliebte Exot?
    • Flowable hält am Case-Management-Standard fest – doch Thomas sieht kaum reale Anwendungsfälle: „Zu komplex, schlecht lesbar, kein IT-Business-Alignment.“
    • Ironie: Flowable preist CMMN an, ist aber nicht Teil der Object Management Group (die genau solche Kompatibilitätsprobleme löst).
  3. UI-Frage: Eigenbau oder mitgeliefert?
    • Flowables mitgelieferte Task-Listen seien stark anpassbar – aber: Nutzen Kunden sie wirklich? Oder setzen sie doch auf Custom-Frontends? (Hier bleibt die Antwort offen – Patrick, wir brauchen dich!)

🎙️ Highlights & Kritik

  • „BPMN ist wie Lego – aber die Engine entscheidet, ob du Star Wars oder City baust.“
    • Mirko und Thomas spotten über „Pixel-Ping-Pong“ bei Modellimporten – und wünschen sich mehr Fokus auf semantische Validierung.
  • Flowables USP: Low-Code-First-Philosophie mit App-Workspaces – gut für schnelle Automatisierung, schlecht für kollaborative Modellierung.
  • Community-Schwäche: Im Vergleich zu Camunda wirkt Flowables Open-Source-Ökosystem eher still. *(Forumsaktivität: 1 Post alle 3 Tage vs. 10+ täglich bei Camunda.)*

🔜 Was kommt nächste Woche?

Thomas Gütt stellt die Dokumenten-Triage vor – vermutlich mit KI-Unterstützung. Wird Camundas IDP-Feature glänzen? Wir sind gespannt!

#BPMN #Flowable #Prozessautomatisierung #LowCode #CMMN #ProcessPitch


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